Son - Käringön

Zu viert segeln wir südwärts

11. Woche vom 10.08.- 16.08.2010

72. Tag  Dienstag, 10.08.2010

Son - Skaeldoy, 32 sm

Viel Wind, viel Welle

Auch heute morgen ist frühes Wecken Trumpf. Yara und ich haben Küchendienst. In Null Komma Nix steht das perfekte Frühstück auf dem Tisch. Nach dem Aufklaren der Kombüse machen wir das Schiff startklar.

Zügig laufen wir aus Son aus. Auf der offenen See ist es schon deutlich windiger. Die Segel sind zügig gesetzt, schließlich haben wir jetzt ja zwei Germanys Best Grinder an den Winschen. Da braucht man an Elektrowinschen nicht mal zu denken. Das Wetter bleibt trocken, fast immer sonnig. Sollten wir mit unseren neuen Leichtmatrosen etwa die „Sonnenmacher“ an Bord bekommen haben? Das wäre ja nicht so übel! Da der Wind ziemlich von vorn kommt, müssen wir aufkreuzen. Bei 5 Beaufort Wind machen wir eine flotte Fahrt. Die Wellen sind mit 1,5 m auch nicht so ohne. Yara und Alex wechseln sich am Steuer ab. Klappt schon hervorragend mit den Assistenten. Bei dem Wind, dieser Welle und der doch recht langen Route fühlt sich Yara nicht ganz so wohl. Natürlich muss sie sich erst an die Bewegungen des Schiffes gewöhnen.

Irgendwo auf hoher See bemerken wir den Verlust eines unserer dicken Fender. Ein „Fender über Bord“- Manöver kommt nicht in Frage, da wir nicht wissen, wann genau unser „Dickmann“ uns verlassen hat. Der Webeleinknoten war wohl keiner. Verlust ist eben überall.

Gegen 15.30 Uhr laufen wir in Skaeldoy ein. Ein recht kleiner Hafen hinter Schäreninseln verborgen. Leider so klein, dass es anscheinend für uns keinen Liegeplatz gibt. Die Schlengel sind zu schmal für unser Boot und der Hafen wird recht schnell flach. Da müssen wir höllisch aufpassen, zumal auch noch ein unangenehmer Wind in Böen bläst. Schließlich finden wir einen Platz an der Aussenseite eines Steges. Beim ersten Anlauf können wir die Achterspring nicht schnell genug festmachen, sodass eine Böe das Schiff erwischt und mit dem Heck unter einen Schlengel drückt. Der ist schmaler als ein Schwebebalken, sodass der am Steg stehende und amtierende Ämterhäufer nicht in der Lage ist uns gegen den Wind wieder abzudrücken. Also gebe ich Gas und die „Kids“ und ich treten die Flucht vom Steg an. Die Festmacherleinen wieder klarmachen und erneutes Anfahren an den Steg. Diesmal ist die Achterleine falsch unter der Reling geführt. Erst der dritte Anlauf führt zum Erfolg. Hurra, wir sind fest. Inzwischen ist auch der Himmel Regenschwer. Gut, dass wir im Hafen sind. Yara und Alex flüchten erstmal vom Schiff, sie wollen festen und nicht schwankenden Boden unter den Füssen haben. Da es in diesem „ Kaff“ keinen Fischhändler oder ähnliches gibt, macht sich der Küchendienst über unsere Vorräte her: Es gibt Pizza mit Thunfisch und Tomaten, dazu einen gemischten Gurken- Tomatensalat, ebenfalls mit Thunfisch aufgepeppt.

Der Tag war doch sehr anstrengend, wir gehen früh zu Bett und der Krimi fällt uns mehrfach auf die müden Äuglein.

 

73. Tag  Mittwoch, 11.08.2010

Skaeldoy - Strömstad, 36 sm

Im strömenden Regen nach Strömstad

In dieser Nacht hat es mal wieder reichlich Niederschlag gegeben. Da konnten auch die „Sonnenmacher“ nichts ausrichten. Als der Wecker klingelt ist es noch fast dunkel, aber wir raffen uns auf und verlassen die kuscheligen Kojen. Das Frühstück ist schnell verputzt und wir wollen in See stechen. Der Wind ist noch immer ganz munter am Pusten. Yara und Alex bekommen prophylaktisch eine Tablette gegen Seekrankheit.

Schnell haben wir abgelegt und die Segel gesetzt. Wir segeln zwischen den Schären aufs offene Meer, wo wieder die berüchtigte Skagerrakwelle ihr Unwesen treibt. Der Himmel hat auch wieder seine Schleusen geöffnet und lässt es regnen. Yara und Alex haben Schwerwetterkleidung an, wir versuchen sie unter der Sprayhood vor dem Regen zu schützen. Am Ruder stehend hat man den Eindruck, man stünde unter einer Dusche. Und das stundenlang. Das Wasser kriecht in die Ärmel und läuft durch kleinste Öffnungen in den Hals. Es gibt wirklich Schöneres, aber wir wollen ja weiterkommen. Um ein wenig der starken Welle zu entgehen, verlegen wir den Kurs und segeln im Schutz der Schären Richtung Strömstad. Schutz vorm Wind haben wir gefunden, vorm Regen leider nicht. So können wir die schöne Landschaft ringsherum nicht so wirklich würdigen. Kurz vor unserem Zielhafen minimiert sich der Starkregen auf Nieselregen. Die Segel haben wir schon geborgen, das wäre dann der Moment die in Son erworbene Angelschnur mit 6 Haken auf flacherem Wasser auszutesten. Wir dümpeln ein wenig und die Angelfachfrau Yara legt die Leine aus. Das Anglerglück ist uns nicht hold und da es wieder stärker regnet, brechen wir diese Aktion ab. Wir wollen nur noch in den Hafen. Strömstad liegt bald vor uns, wir finden einen Liegeplatz und machen schnell fest. Der Regen prasselt in Hochdruckreinigerstärke hernieder. Als erstes schälen wir Yara und Alex aus den triefenden Klamotten, unter Deck ist eh alles schon pitschnass. Andreas bleibt verhüllt in Neongelb und macht sich selbstlos auf den Weg zum Hafenmeister und auf die Suche nach Frischfisch. Nach dem sind wir mittlerweile süchtig. Um den schlimmsten Erkältungssymptomen vorzubeugen lasse ich unter der Deck die Heizung glühen und serviere Heisse Tasse, damit die nassen Füße wieder warm und durchblutet werden. Uns geht es relativ gut, als der Neongelbe ebenso pitschnass wie übellaunig auf das Deck stampft. Er braucht sofort die schwedische Gastlandflagge, da wir ja jetzt auf Königin Silvias Territorium unterwegs sind. Da sich keiner so genau erinnern kann, wohin der Neongelbe die Gastlandflaggen verpackt hat, sind die drei Assistenten unter Deck schwer beschäftigt damit, alle möglichen Verstecke zu durch suchen. Der etwas Übellaunige droht, sich nochmals in die Stadt zu begeben und unter Inkaufnahme schwerer grippaler Effekte eine neue Flagge zu erwerben. Glücklicherweise taucht aus ungeahnten Tiefen die Box mit den Flaggen auf. Die Schwedische ist schnell gehisst und der Cheffe darf unter Deck ins Feuchtwarme. Inzwischen ist es trocken und fast meint man, die Sonne hinter den Wolken zu erkennen. Die Kids verpieseln sich, wollen noch mal die Stadt erkunden. Andreas hat 1 Kilo Rekker und frischen Lachs mitgebracht, sodass der Hunger gestillt werden kann. Die Nordmeershrimps gibt es wieder mit Cocktailsauce, der Lachs wird butterzart und cremig gebraten. Das versöhnt ein wenig mit diesem verregneten Tag. Die Bäder sind verhängt mit den nassen Schwerwetterklamotten, die werden noch ziemlich lange trocknen.

Auch dieser Tag war anstrengend, die Kojen schreien förmlich nach uns.

 

74. Tag  Donnerstag, 12.08.2010

Strömstad - Fjällbäcka, 32 sm

Zu Gast bei Ronja Räubertochter

In der Nacht ist der Regen schwächer geworden. Das Frühstück wird um 8.30 Uhr serviert, mit frischen Brötchen und süßen Teilchen. Die Sonne scheint und wir wollen los. Der Wind macht Pause und wir fahren unter Motor durch die engen Felspassagen. Unsere Assistenten dürfen sich bewähren. Yara steuert und Alex späht die Seezeichen und gefährlichen Felsen aus. Dann sind wir auf dem offenen Meer und setzen die Segel. Glücklicherweise ist der Wind so schwach, dass wir nur wenig Fahrt machen. Die Angelleine muss raus, bei Sonnenschein beißen die Fische eh besser, das weiß die erfahrene Anglerin zu berichten. So dümpeln wir mit 2 Kn dahin, die Nylonleine hinter uns herziehend. Cheffe funkt die „ Be Happy“ an, endlich mit Erfolg. Sabine und Peter (und Floh, der Bordhund) sind kurz vor uns und wollen auch nach Fjällbäcka.

Alex an der Angelsehne hat bislang kein Glück gehabt, aber Angler brauchen ja auch Geduld. Dann übernimmt Cheffe die Schnur und schon bald geht ein Ruck durch ihn, hat da wer angebissen?

Yara hilft ihm die Leine einzuholen und nach 50 m Schnur, zappelt tatsächlich eine kapitale Makrele am Haken (sogar an zwei Haken). Leichte Aufregung macht sich breit, den Eimer mit Meerwasser befüllen, den Totschläger (ganz simpel unsere Winschkurbel ) bereit halten und ein scharfes Messer für die fischwürdige Hinrichtung. Unsere Fendermatte wird zur Mördermatte, um das Teakdeck vorm Blut zu schützen. Ja, das war doch echt Anfängerglück. Die niedliche Makrele tut uns schon etwas leid, aber mit Yara ist nicht zu spaßen, diese Makrele und noch ein paar aus ihrer Sippe sollen heute auf den Grill! Bald haben wir und auch die Makrele es hinter uns. Die Biologin seziert noch den Magen des Fisches (auch dieser hat den nächst Kleineren verspeist). Der Fisch kommt in die Kühlung, die Leine wird hurtig wieder ausgebracht. Wenn das so weiter geht, sollten wir den Kühlschrank schon mal leer räumen. Nun übernehme ich die Leine, wegen des Anfängerglückes. Und wirklich, auch ich verspüre ein Zucken an der Schnur. Da hängt mindestens ein 80 Kilo schwerer Seeteufel dran. Vorsichtiges, aber stetiges Einholen der Leine. Die Enttäuschung ist groß, kein Fisch am Haken, aber ein Haken fehlt, dann hat sich der Monsterfisch wohl losgerissen. Das Angeln wird abgebrochen, wir bergen die Segel und wollen durch den Havstensund fahren.

Eine wirklich schöne Passage durch den engen Sund im Sonnenschein erwartet uns. Gleich danach können wir bei etwas mehr Wind noch mal richtig gut segeln, bevor wir in Fjällbäcka einlaufen. Ein recht großer, quirliger Freizeithafen. Wir entdecken die „Be Happy“ und parken an einer Heckboje direkt neben den Kielern ein. Nach dem Aufklaren an Deck, spannen wir erstmal diverse Wäscheleinen an Deck, die Klamotten von gestern müssen endlich trocken werden. Auch die Schuhe von Yara und Alex sind klitschnass. Yaras Schuhe sind ein Phänomen, oben herum sehen sie aus wie Schuhe, die Betrachtung von unten erinnert an ein Sieb. Kein Wunder, dass der Wassereinbruch vorprogrammiert war.

Yara und Alex gehen in den Ort, um einzukaufen. Beim Fischhändler werden die fehlenden Makrelen ergänzt und andere Vorräte besorgt.

Andreas und Alex wollen unseren COBB Grill auf dem Steg entzünden, während Yara und ich die neu gekauften Makrelen noch ausnehmen und sezieren müssen. By the way: unsere selbstgeangelte Makrele war die Größte und Schönste!!! Das Grillabenteuer der Jungs findet ein sehr jähes Ende, als die Hafenfeuerwehr anrückt und jegliches Feuer auf dem Steg verbietet. Also sofort Anzünder und Holzkohle im Wasser versenken. Ist ja auch nicht so die ökologisch wertvolle Nummer. Aber watt mutt, datt mutt. Die Nord- und Grillmänner schwärmen aus, um einen Grillplatz zu finden. Die Mädels packen das Geschirr und Interior Equipment ein, um es auch auf einer Schäre gemütlich zu gestalten. Dann erreicht uns die Nachricht, dass wir die Makrelen an Bord braten müssen. Nun gut, wir sind leidensfähig. Als Vorspeise bereitet Yara Rekker in einer Honig- Dill Sauce. Eine sehr leckere Variante des bisher Gekannten. Die Makrelen nehmen in der Pfanne eine goldbraune Farbe an. Und schmecken tun sie sensationell, wobei unsere Eigene die deutlich Schmackigste ist.

Schon während des Essens entscheiden wir spontan, dass wir morgen wieder Fisch essen wollen. Und Yara bietet an, uns ihre Variante des schwäbischen Kartoffelsalates ihrer Oma Teddy zu zaubern. Die Männer schicken sie quasi sofort zurück in die Küche zum Salat machen.

Andreas und ich nehmen den Sundowner auf dem Nachbarschiff ein, Alex gesellt sich zu uns und die arme Yara verarbeitet zwei Kilo Kartoffeln ganz allein zu einem Kartoffelsalat in der Brühe.

Dann gibt es noch einen Spaziergang der beiden auf den 74 Meter hohen Felsen hinter dem Hafen. Hier wurde Ronja Räubertochter gedreht. Vom Gipfel aus werden spektakuläre Fotos vom Sonnenuntergang geschossen.

Dann geht es endlich wieder ins Bett. Die Seeluft macht sooooooo müde! Und Alex braucht seiner Aussage nach mindestens neun Stunden Schlaf am Stück.

 

75. Tag  Freitag, 13.08.2010

Fjällbäcka - Hunnebostrand, 17 sm

Sonne, Sommer in Hunnebostrand

Am Morgen sind wir wieder früh auf den Beinen, wir legen gegen 9 Uhr ab. Der Wetterbericht droht mit Regen, der in der Nacht auch noch mächtig hernieder prasselte. Aber als wir unsere, sich pellenden, Seglernäschen ans Deck recken scheint schon, noch etwas zaghaft, die Sonne. Der Küchendienst hat selbstverständlich frische Brötchen besorgt. Wir verabschieden uns von Bine, Floh und Peter, parken aus und navigieren durch die Schären aufs offene Meer. Wir alle haben zwar Schwerwetterkleidung an, aber glücklicherweise bleibt es trocken. Der Wind bläst mit 4-5 Beaufort ganz flott, aber die Anflüge von Seekrankheit scheinen überwunden zu sein. Trotzdem schieben wir bei diesem Kurs ganz schön Lage, sodass wir beim Wachwechsel mit drei Mann hinterm Steuer schon mal wie die Eichhörnchen im Kobel umher purzeln. Freitag, der Dreizehnte wirkt auch auf dem Meer. Alex rutscht eine Winschkurbel aus der Hand, diese fällt ins Schiff und kerbt sich ein paar Mal in den Planken ein. Gut nur, dass dies dem Cheffe auch schon mal passiert ist.

Dann gibt es zur Strafe diesmal ausnahmsweise kein Kielholen.

Wir segeln einige flotte Manöver und schon liegt Hunnebostrand in greifbarer Nähe. Wir sind kurz vor der „Be Happy“ im Hafen, aber die hat auch die Abkürzung durch den Hamburgsund genommen. Im sonnigen Hafen entscheiden wir uns für einen Liegeplatz längsseits, wie beim letzten Mal vor zwei Monaten auch schon. Schnell sind wir fest, aber Eile ist auch nötig, denn die Männer reden schon seit Tagen davon,  Hot Dogs herzustellen und dementsprechend ist der Hunger groß. Wir laden Bine und Peter auf einen Imbiss ein. Sie kommen gerne und bringen sogar Floh mit, nachdem wir versichert haben, dass dieser nicht in den Hot Dogs landet. Gerade als diese spontane Party ihren Höhepunkt erreicht hat, kommt die Hafenmeisterin und bestimmt, dass wir das Schiff an eine Heckboje verholen müssen. Toll, dann müssen wir erstmal alles wegräumen und dürfen nochmals an- und ablegen. Die Sonne brennt vom Himmel und das Gefühl von Sommer überkommt uns. Yara und Alex bummeln durch das Dorf. Die Boutiquen machen alle Ausverkauf, die Sommersaison hier befindet sich in den letzten Zügen. Am kommenden Montag sind die Ferien vorbei und dann herrscht hier wieder Beschaulichkeit.

Nach ihrer Rückkehr an Bord machen wir das Beiboot klar. Nun will die Jugend die Umgebung im knallroten Gummiboot erforschen. Vorher testet noch der Onkel mit seinem Neffen die Funktionsfähigkeit, eine zweite Leine soll noch an einer Heckboje ausgebracht werden. Die Technik der beiden ist unkonventionell. Statt die Leine einfach an der Öse zu befestigen, wickeln sie sich mit dem Schlauchboot und der Leine um die Boje. Hält zwar auch das Schiff in Position, bindet aber auf jeden Fall zuviel Personal. Auch die Entfesselungsnummer hat ihren Charme und Yara und ich fallen vor Lachen fast von Bord.

Dennoch ist Yara so mutig, den Onkel im Schlauchboot zu ersetzen und mit Alex in die sonnige Schärenlandschaft hinaus zu knattern. Zeit für Andreas und mich ein wenig in der Sonne zu faulenzen und die nächsten Tage detaillierter zu planen. Der Schärenerkundungstrupp kommt gegen 5 Uhr zurück, die beiden müssen noch ihre Waschmaschine und den Trockner umfüllen und beladen. Die beiden haben so selbstlos an Wäsche und Klamotten gespart, nur um uns ein Döschen Bier ins Gepäck zu schmuggeln.

Abends gibt es den superleckeren Kartoffelsalat à la Oma Teddy mit geräucherten Makrelen, dazu einen Tomatensalat. Hinterher noch eine kleine Wanderung über die Schären, um wieder einen sensationellen Sonnenuntergang zu beobachten.

 

76. Tag  Samstag, 14.08.2010

Hunnebostrand, Ruhetag

Ein ganzer Tag Freizeit

Gestern noch haben wir entscheiden heute einen Hafentag einzulegen. Das bedeutet natürlich langes Ausschlafen bis 9 Uhr. Die Freude der „Kids“ darüber ist groß. Zeit ist ebenfalls für ein erweitertes Frühstück mit Rühreiern, Marmelade und Honig und süßen Teilchen. Das Wetter ist so gut, dass wir draußen servieren können. Bine, Floh und Peter verabschieden sich, sie wollen heute schon weiter. Danach gibt es erstmal wieder was zu tun. Nach dem Abwasch wird Alex im Bootsmannstuhl in den Mast hochgezogen. Die Birne unserer Dampferlaterne ist defekt und muss repariert werden. Gesagt getan, schnell ist Alex hoch gewinscht und baumelt auf halber Höhe des Mastes. Die Birne ist schnell ausgetauscht und wir lassen ihn vorsichtig wieder herunter. Danach besorgen wir frischen Lachs. Heute werden Andreas und ich unsere Trilogie an Lachs zaubern. Auch beim Coop müssen noch ein paar Vorräte angeschafft werden. Dann ist aber wirklich Freizeit angesagt. Yara und Alex knattern mit dem Beiboot in eine Bade- und Sonnenbucht. Nachdem wir unsere SUSANN abgespritzt haben, lesen Andreas und ich an Bord in der Sonne. So schön kann segeln sein. Am frühen Abend wird dann geduscht. So erfrischt bereiten wir dann die Lachs Variationen vor. Zusammen mit einem Wasabigurkensalat und gut gekühltem Weißwein ist dies eine wunderbare sommerliche Komposition.

Der Sonnenuntergang ist auch wieder traumhaft schön. Die Koje bleibt nicht lange leer, morgen ist wieder ganz früh Tag. Wir segeln weiter.

 

76. Tag  Sonntag, 15.08.2010

Hunnebostrand - Malmön, 18 sm

Minigolfturnier

Heute ist Frühstück für 8 Uhr anberaumt. Dann machen wir uns schnell startklar. Wir fahren unter Motor durch den Sotenkanal, der noch zu Hochzeiten der Steinhauer entstand. Im Sonnenschein zeigt sich uns eine liebliche Landschaft entlang der Kanalufer. Nach dem Kanal setzen wir schnell die Segel, den Wind zwischen 4 und 5 Beaufort wollen wir doch ausnutzen. Flott segeln wir dahin. Gegen 14 Uhr erreichen wir Malmön, ein Inselhafen, indem genug Platz ist. Wir legen längsseits an. Der Hafenmeister berichtet, dass ab morgen die Ferienzeit zu Ende ist und dann viele Häfen ihren Service einstellen werden. Wir erkunden das überschaubare Dörfchen und entdecken eine Minigolfanlage. Logisch, da spielen wir gleich mal ein 18 Loch Turnier. Obwohl Alex in seiner Jugend am Bodensee anscheinend mal eine Minigolfkarriere anstrebte, gewinnen die „Alten“ vor den „Jungen“. So beflügelt kehren wir an Bord zurück. Was allerdings noch besser ist, Yara und Alex müssen auch noch das Abendessen kreieren.

Bei auffrischendem Wind hocken wir noch draußen, dann verschwindet die Küchencrew unter Deck und schuftet für das leibliche Wohl der Minigolfexperten. Auf den Tisch kommen Spaghetti in einer cremigen Thunfisch- Tomaten- Sauce. Begleitet von einem Tomaten Mozzarella Salat.

Es schmeckt so lecker, und da ist es kein Wunder, dass unser Dreamteam schon von anderen Schiffen abgeworben werden sollte. Aber die geben wir nicht mehr her! Ist doch wohl klar.

Nach der vielen frischen Luft heute und der sportlichen Aktivität kriechen wir gegen 22.30 Uhr in die Federn.

 

77. Tag  Montag, 16.08.2010

Malmön - Käringön, 18 sm

Es stürmt

Wecken gnadenlos um 8 Uhr, obwohl es draußen ganz schön kachelt. Auch die Sonne hat sich verzogen und der Himmel ist mal wieder grau.

Gegen kurz vor 10 Uhr legen wir ab, nachdem noch das Seeventilsieb des Motors ausgebaut und gereinigt wurde. Wir setzen nur das Vorsegel, da doch ein strammer Wind von guten 5 Beaufort weht und wir durch eine Schären navigieren müssen. Die Strecke ist nicht allzu lang und wir bleiben zunächst einmal vom Regen verschont. Als wir Gullholmen passieren steht dort ein in Schwerwetterklamotten verhüllter Peter am Steg und signalisiert uns, dass die „ Be Happy“ auch am Auslaufen sei.

Unser Hafen ist nah und wir bergen das Vorsegel. Das Anlegen an der Heckboje klappt erst im zweiten Versuch, der starke Wind versetzt uns schon ganz schön. Kaum sind die Leinen fest, fängt es an zu regnen. Also schnell unter Deck und “Heisse Tasse” zum Aufwärmen servieren.

Der Wind frischt noch weiter auf, vertreibt jedoch auch den Regen. Hat alles seine Vor- und Nachteile. Heute können wir  endlich mal wieder duschen. Cheffe kauft sogar noch Rekker (schwedisch Räkor) ein, sodass wir, die heute Küchenbullen sind, auch noch eine Vorspeise auf den Tisch bringen können. Als Hauptgericht gibt es Kartoffelpüree mit Pfeffersteak, für Yara gibt es lauwarme Antipasti dazu.

Auch nicht so übel!

 

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